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Historie und Geschichten aus Birkenwerder |
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Birkenwerder und die Kurfürstin |
Das Gut Birkenwerder war seit 1649 im Besitz der
Hofmeisterin der Kurfürstin Luise Henriette, Frau Elisabeth Eleonore von
Kleist. Sie siedelte neue Kossäten auf den alten Höfen an und auch der
Krug wurde wieder hergerichtet.
Der letzte Bauer aus Borgsdorf bezog einen neuen Bauernhof in Hohen
Neuendorf, und so verfiel Borgsdorf endgültig.
Die Kurfürstin Luise Henriette erhielt 1650 das heutige Oranienburg von ihrem
Mann als Geschenk. In kurzer Zeit wurden die umliegenden Güter durch
Kauf kurfürstliches Eigentum.
Am 10. November 1653 wird der Kaufvertrag über das Gut Birkenwerder mit
den dazugehörenden Dörfern Bergfelde, Hohen Neuendorf und Borgsdorf vom
Kurfürst unterschrieben. Die Besitzungen werden dem kurfürstlichen Amt
Oranienburg, das von Luise Henriette selbst verwaltet wird, unterstellt.
Birkenwerder wird in eine kurfürstliche Domäne umgewandelt und ein
Gutsverwalter mit zwei Knechten und zwei Mägden eingesetzt. Neben dem
Verwalter lebten noch vier Kossäten in Birkenwerder, vier Bauern in
Hohen Neuendorf und ein Schäfer in Bergfelde.
Auch hier sind die Namen der Kossäten aus Birkenwerder überliefert:
Thomas Krause
Thomas Brandt
Joachim Brandt
Thomas Kotze
1655 wurde Hans Kalb neuer Krüger, in die Obermühle zog Mühlenmeister
Michael Bahr ein und die Untermühle wurde als Sägemühle genutzt.
Doch auch damals schon gab es Beamte, und da häufige Unredlichkeiten
und Mängel in der Bewirtschaftung auftraten, beschloß die Kurfürstin,
alle Güter an Bauern aufzuteilen.
Am 25. März 1666 wurde das Gut Birkenwerder unter sechs Freibauern
aufgeteilt. Fünf neue Bauernhäuser wurden hinter der neuen Holzkirche,
die 1663 erbaut wurde, errichtet. Jeder Bauer erhielt zwei Ochsen und
zwei Kühe, jährliche Pacht und Zinsen wurden fällig. Von weiteren
Verpflichtungen wurden sie befreit. Die zum Gut gehörenden Kossäten
blieben weiter hier, mußten aber auf dem Gut Pinnow jährlich 117 Tage
Frondienste ableisten.
Unweit der Kirche kann man heute einen symbolischen Brunnen mit einem
großen Findling finden, der 1937 aufgestellt wurde. Hier ließ, der Sage
nach, die kurfürstliche Familie, so sie in Oranienburg weilte, ihr
Teewasser aus einem Brunnen holen.
Auch ich kann mich erinnern, daß in den 60iger Jahren noch Wasser aus
diesem Brunnen floß.
1667 verstarb im Alter von nur 39 Jahren die Kurfürstin Luise Henriette
von Oranien.
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Weiteres zur Historie finden Sie hier :
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Quellen:
- Egon Dahlenburg, Birkenwerder 1355-1955
- Manuela Dörnenburg, Birkenwerder, ein historischer Spaziergang 1996
- GVW Birkenwerder, Birkenwerder bei Berlin, besuchen Sie uns 1990
- GVW Birkenwerder, Birkenwerder 1995
- Asklepios Klinik Birkenwerder, 1898 - 1998 100 Jahre Klinik in Birkenwerder
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